Ein Winzer, welcher seine Weine nach biologischen Richtlinien keltert, verzichtet gänzlich auf den Einsatz von chemisch-synthetischem Pflanzenschutzmitteln und Dünger. Das Vertrauen des Winzers in die Widerstandsfähigkeit der Rebe ist die Basis für den biologischen Anbau. Vorausschauend interagiert der Winzer mit der klimatischen Situation und keltert so einen nachhaltigen Wein. Biologisch erzeugter Wein ist nicht nur nachhaltig, er ist oft auch expressiver, aromatischer, dichter, ja einfach besser als konventionell erzeugter. Übrigens ist es uns nicht wichtig, ob ein Bio-Winzer seine Weine zertifiziert, für uns zählt einzig seine Überzeugung.
Rudolf Steiners anthroposophischer Ansatz basiert grundsätzlich auf dem biologischen Ideal, das allerdings nicht beim Anbau endet. Vielmehr hat steht eine komplexe, ganzheitliche Sichtweise, ein eigenes Ökosystem, ein Kreislauf im Fokus. Kuhhörner werden gefüllt vergraben, Nutzpflanzen angebaut, getrocknet, eingelagert und später zu Aufgüssen, Auszügen verarbeitet, welche nicht nur die Reben, sondern auch die Erde vitalisieren. Stillschweigend nimmt ein biodynamischer Winzer seinen Mehraufwand hin, denn der Anblick seiner vitalen Reben entlöhnt in täglich. Und tun die Reben dies nicht, wird sein Wein es richten. Auch bei den biodynamisch erzeugten Weinen in unserem Angebot ist uns die Überzeugung des Winzers wichtiger als ein Label.
Das Wichtigste vornweg: Es gibt sie, die guten, nicht als solche zu erkennenden Naturweine! Bleiben Sie kritisch, lassen Sie nicht jedes oenologische Unvermögen, nicht jedes Missgeschick mit Aussagen wie «Naturweine müssen so sein» rechtfertigen. Wir bieten Naturweine an, welche nicht als solche zu erkennen sind! Erst dann nämlich hat der Winzer seine Arbeit richtig gemacht. Noch jung sind die von der französischen INAO (Institut national de l’origine et de la qualité) verfassten Richtlinien, die ein Naturwein zu erfüllen hat, und die in etwa so umschrieben werden können: Die von Hand gelesenen Trauben haben ausschliesslich aus biologischem oder biodynamischem Anbau zu stammen, müssen spontan, das heisst mit wilden Hefen vergoren werden und Schwefel (SO2) darf erst unmittelbar vor der Flaschenfüllung beigegeben werden, maximal 30 Milligramm (total) je Liter. So lautet die INAO-Definition von Naturwein. Ausdrücklich erwähnen wollen wir, dass SO2 ein natürliches Nebenprodukt der alkoholischen Gärung und somit kein Wein frei davon ist, selbst wenn der Winzer auf die Zugabe gänzlich verzichtet. Nicht selten kommt es vor, dass ein Wein mehr als die für Naturwein erlaubten 30 Milligramm SO2 (total) je Liter während der Gärung produziert und sich somit selbst aus dem Kreis der Naturweine ausschliesst. Labels, auch wenn es für Naturweine noch keine gibt, wären wie auch beim biologischen oder biodynamischen Wein nebensächlich, da der einzige Garant für einen nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Wein der Winzer ist