«A crazy French Man» namens Christophe Baron liess sich 1997 im Walla Walla Valley nieder. Nicht dass er seiner Heimat, wo seine Familie seit vielen Generationen Champagner keltert, den Rücken kehren würde, nein, aber zu Hause war damals wie heute alles in bester Ordnung. Cayues nach einem indigenen Volk benannt, dessen Name sich von Cailloux, also Steinen herleiten lässt ist hier nicht nur Name sonder Programm, denn die Erde ist übersäht mit Steinen in der Grösse von Softbällen – und erinnert woran? Genau, an Châteauneuf-du-Pape. Ich bin mir sicher, dass Baron der Motor der Washingtoner-Weinwelt ist und mit seinen Weinen nicht nur unter dem Etikett Cayuse an deren Spitze steht und sich keine Sekunde auf den Lorbeeren ausruht, sondern sich stets weiterentwickelt. Hier ist ordentlich Energie im Spiel!
Selbstbewusst nennt Christophe Baron dieses Projekt «Hors Catégorie», was frei übersetzt «eine Klasse für sich» bedeutet. Hochtraben, meinen Sie? Dann schauen Sie sich die Weinberge an, die Christophe für dieses Projekt pflanzte. Wie in den steilsten Lagen entlang der Rhône hat hier jede Pflanze ihren eigenen Stock, an welchen sie sich klammern kann – 60 Grad ist der Hügel steil. Nur stehen sie hier dicht an dicht, konkurrenzieren sich und kämpfen und jeden Tropfen Wasser, der durch den Basalt sickert, folgen jedem Tropfen mit ihren Wurzeln, bis sie ihn haben. Hier ist alles Handarbeit, kein Pferd schafft es mehr durch die Reihen. Dass hier grosse, einzigartige Weine wachsen, ist offensichtlich. Schade nur ist, dass der Weinberg nicht grösser (8000 Quadratmeter sind es nur) ist und somit der Wein so schwer zu finden, obwohl Sie ihm in diesem Augenblick so nahe sind.
Horsepower ist nicht nur der Name, sondern Programm für Christophe Baron. Horsepower öffnet uns ein Fenster in die Vergangenheit, zeigt uns, wie bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht nur in Europa, nein, rund um den Globus auf Feldern und in Weinbergen gearbeitet wurde. Da gab es keine Traktoren, da haben Pferde den Pflug und die Egge gezogen. Viel gemächlicher schien damals die Zeit zu verrinnen. Man nahm sich Zeit für die Arbeiten, war sich deren Wichtigkeit bewusst und handelte dementsprechend. Hier hören Sie keinen Traktor, hier riechen Sie keine Abgase, hier hören Sie nur das Klacken der Pferdhufe auf den Steinen und das Zischen des Zerstäubers, wenn die biodynamischen Infusionen ausgebracht werden. Eine Zeitreise ist der Genuss dieser Weine jedoch keine, denn sie alle sind zeitgenössische Naturschönheiten!