Nicht aufhören zu lesen (Bitte!): Bei diesem Wein mussten wir Tatasciore lange gut zureden. Denn er hasst Neuenburger Oeil-de-Perdrix, und zwar abgrundtief! Kein einziges gutes Haar lässt er an ihm. Doch Ruedin hat eine lange, erfolgreiche Geschichte mit diesem Wein. Etwas, das Tati nicht verstehen konnte. Immer und immer wieder fragte er sich, wie in Gottes Namen man solch eindimensionale Weine, gänzlich ohne Terroir, in sich hineinkippen kann. 2019 nahm er aber die Herausforderung an und Sie werden sehen, er hat einen beachtlichen Zwischenerfolg errungen. Denn sein Oeil-de-Perdrix ist keines dieser seelenlosen Weinchen. Wunderbar wie er nach kleinen reifen Mara-des-Bois-Erdbeeren duftet, nach roten Johannisbeeren und auch ein kleines bisschen nach Kardamom, also etwas würzig. Im Gaumen kontrolliert der Wein seine Muskeln, schattiert sie quasi mit einer perfekt dosierten Säure, die ihm andererseits eine unerwartete Präzision verleiht. Es geht doch!