Il Pozzone IGT Toscana

Im oberen Bereich des Weinberges überwiegt Lehm und im unteren Teil Sand, welcher allerdings von Lehm durchzogen ist und so auch in der eher trockenen Erde Feuchtigkeit speichert und damit ein homogenes Wachstum auch in Sommer verspricht. Gräbt man tiefer, findet man viele Muschelfragmente, also versteinerte natürlich, die eine wichtige Mineralienquelle sind. Der nahe Monte Cetona wirft in den Sommermonaten nachmittags seinen schützenden Schatten auf den Weinberg. Wie praktisch. Bereits Mitte der 1970er-Jahre wurde der Weinberg in südöstlicher Ausrichtung gepflanzt. Damals war es Tradition, immer auch ein paar Malvasia- und Trebbiano-Reben zwischen den Sangiovese zu pflanzen, nicht so sehr, um deren Früchte Wein werden zu lassen, sondern vielmehr um die Arbeiter bei der knochenharten Lese mit Zucker, also Energie zu versorgen. Heute wird aus den weissen Trauben ein Wein gekeltert, der Risveglio, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Bouquet dieses Sangiovese ist so viel floraler, so viel flüchtiger als das des Bossolo, dass man leicht ins Staunen gerät. Rote Beeren sind natürlich auch im Pozzone zu riechen, aber Veilchen, Kräuter und eine klare mineralische Ader geben diesem Parfum eine wahnsinnige Tiefe. Der Wein füllt den Gaumen spielerisch, bleibt dabei stets elegant, zeigt seine sensationellen Tannine, seine feine Säure und endet, wie sein Bruder, wunderbar süss – diese Süsse kommt vom Extra des Weines und nicht etwa von Zucker, einfach dass wir uns hier richtig verstehen, der Wein ist nicht süss. Er packt einen Wahnsinnsschmelz aus und sein Finale ist super saftig! Kudos!