Blanc XXI

Eines muss ich gleich hier zu Beginn loswerden: Dieser Wein, der ist rattenscharf! 2021, also XXI war kein einfaches Jahr im Leben eines Winzers, besonders nicht in der Region Saint-Andelin. Erst hat der Frost den Ertrag stark reduziert, dann holte sich der Hagel einen nicht unerheblichen Teil der Ernte und zu allem Überfluss musste bei der Lese überdurchschnittlich viel ausgesondert werden. Wenn man hört, wie schwer sich dem Winzer dieser Jahrgang 2021 machte, sind die Erwartungen an den Wein, auch bei einem genialen Typen wie bei Dagueneau, verhalten. Aber Dagueneau wäre ja nicht Dagueneau, wäre er nicht so grosszügig. Also ich meine, er hat nicht gezögert und weggeschmissen, was er nicht im Wein haben wollte, und so nur das Beste verbliebene Traubenmaterial gequetscht. Es entstanden wunderbare Weine, in kleinsten Mengen, aber höllisch gut, wie gesagt. Irgendwann hat Benjamin aus Spass mal alles Lots im Keller zusammengeschnitten in seinem grossen Pokal – Kenner wissen, von welchem Gefäss ich spreche. «Gar nicht so schlecht», hat er sich gedacht. Doch sicher war er sich nicht. Immer wieder hat er die Weine zusammengeführt und mit jedem Mal wuchs die Überzeugung, dass es in diesem schwierigen Jahr der richtige Weg war, ALLE seine Weine in diesem einen, dem XXI, zu vereinen. Es entstand ein gewohnt aromatischer Wein, dessen Mineralität sich bereits im Duft manifestiert und der sich wie in besten Jahren geladen mit Energie durch den Gaumen bewegt, feste Struktur zeigt und ganz wunderbar präzise, auf den Punkt endet, sodass der Speichel nur so schiesst! Zögern Sie nicht, Sie werden diesen Wein LIEBEN, wenn Sie denn ein paar Flaschen davon ergattern können.