Psst … der verbotene «Lieu dit» heisst Côte-Rôtie. Nein, überraschenderweise ist es nicht die Appellation Côte-Rôtie, welche für grosse Syrah steht, die sich quer stellt, nein, beschämenderweise ist es das Mâconnais, das uns Weinliebhabern nicht zutraut, einen Syrah aus Côte-Rôtie von einem Chardonnay zu unterscheiden. Doch ich bin zuversichtlich, das wird hinbekommen werden. Zumindest von den meisten, die das hier lesen. Aber nun zum Wein, denn dieser ist einer meiner Lieblinge, weil Saint-Véran's beste Weine ähnlich exotisch sind wie die besten Weine der Appellation Saint-Aubin, die ich ganz enorm schätze, nein liebe – Olivier Lamy und Joseph Colin sind meine zwei Lieblinge. Ganz wunderbar, wie der Wein nach Nashi-Birne riecht, nach Orangen-Zesten genauso und auch feine mineralische Noten, die dem Duft eine enorme Energie verleihen, ihn öffnen wie einen Fächer, schwingen mit. Immer und immer wieder will man an diesem sagenhaften Wein riechen, bevor man sich ihn einverleibt. Seidenweich sind seine Bewegungen, unbeschreiblich, wie er sich an den Gaumen schmiegt, bevor die perfekt dosierte Säure ihn löst und ein herrlich harmonisches, saftiges, mineralisches, ganz einfach faszinierendes Finale einläutet. Das hier ist ein Killerwein!