Der Winzer mag es recht gerne, wenn er einen Weinberg anlegen darf, wo noch nie Reben wuchsen. So wie hier, als 1998 ein Kirschenplantage einem Weinberg wich. Gut gemacht, denn Kirschwein ist wenig bekömmlich – erinnern Sie sich an Michel aus Lönneberga, dessen Kirschwein-Abenteuer nicht so richtig viel Spass machte. Aber gut, nun sind es ja Trauben, die hier zu Wein werden. Zu ganz wunderbarem Wein, wie nicht nur ich finde. Wie nur schafft es Christoph, die Mineralität seiner Weine derart ins Zentrum zu bringen? Faszinierend auch hier das Wechselspiel von Würze, dunkler Frucht, floralen Nuancen und mineralischen Noten. Unerwartet fein, elegant und fast hätte ich «leicht» geschrieben, tänzelt der En Cerise durch den Gaumen. Herrlich präzise, auf den Punkt sozusagen endet der Wein und lässt den Speichel fliessen. Ein Wein, der bestimmt all jenen unter Ihnen viel Freude bereiten wird, die sich nicht von schierer Kraft und Extrakt beeindrucken lassen! Anders, aber anders gut ist dieser En Cerise!