Genau, die Geologen waren massgeblich an der Terroir-Auswahl für diese Pflanzung beteiligt, deshalb auch die Ehrung auf dem Etikett. Und gut war es, dass die Geologen ihr Wissen haben einbringen dürfen, denn hier wächst nun ein zweiter, ein atemberaubender Trousseau! Der Duft des Ruzard unterscheidet sich ziemlich von den Rotbeeren-Aromen, die das Bouquet des Bruyères dominieren. Hier sind es florale Noten, die dem Riechkolben schmeicheln. Faszinierend wie abwechslungsreich der Duft des Ruzard ist, wie oft sich das Bouquet neu komponiert und dabei immer seiner Frequenz treu bleibt, den floralen Aromen. Die Farbe – im Vergleich zum Bruyères – ist etwas intensiver und lässt, sofern man den Bruyères schon gekostet hat, durchaus darauf schliessen, dass man mit mehr präsenter Struktur zu rechnen hat. Und so ist es denn auch, denn die Textur ist deutlich sandiger, in der Körnung etwas grösser vielleicht als bei «seinem Bruder», doch der Wein ist auch etwas dichter und somit tut ihm dieses zusätzliche strukturierende Tannin ganz gut. Aber nicht, dass Sie jetzt eine Gerbstoffbombe erwarten, wie man die oft in Italien findet, nein, so was gibt’s bei den Aviets nicht. Der Wein ist ganz wunderbar elegant, mit tollen Konturen und einem sensationellen, kalkigen, salzigen, also mineralischen Finale. Auch diesen Trousseau kann ich Ihnen wärmstens empfehlen. Vielleicht versuchen Sie ja beide Trousseaus der Aviets und machen sich selbst ein Bild, bevor Sie sich für einen von beiden entscheiden – allerdings muss ich warnend vorausschicken, dass es nicht unvorstellbar ist, dass Sie am Ende beide Weine in grösseren Mengen kaufen werden!