Pouilly-Fumé La Belle Endormie

In der Gemeinde Tracy, in einer eher spät reifenden Anlage, 1987 gepflanzt, auf gerade mal einer halben Hektare, in Feuersteinlehm und Kimmeridgienmergel , also auf arg kalkigem Boden wachsen die Trauben für diesen grossen Pouilly-Fumé. Ganz wunderbar, wie er zart nach Kamille, Lindenblüten, nach Johannisbeer- und Kirschblüten und mit etwas mehr Luft durchaus einen für die besten Weine der Appellation charakteristischen Feuersteinduft entwickelt, das sind die hohen Töne in Bouquet. Die tiefen, also der Bass nimmt die Form von Honig, auch Wachs und feinen Quittenaromen an. Durchaus kraftvoll ist der Auftakt im Gaumen. Sind das Bergamotten, die ich schmecke? Tatsächlich! Und auch rosa Pampelmuse ist dabei. Wunderbar! Sie sehen, die Frische oder anders ausgedrückt die Säure übernimmt schon bald und lässt den Wein durch den Gaumen tanzen, bevor er sich in einem langen, mineralischen, weil fein salzigem Finale, das den Speichel in Massen fliessen lässt, verabschiedet. Dabei stellt sich ein Gefühl der Glückseligkeit ein, wie man es leider nur ganz  selten empfindet. Die «Schlafende Schöne» ist einer der brillantesten Weine aus der Sorte Sauvignon Blanc, die ich kenne.